FAQ

Fragen und Antworten:

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die Bewirtschaftung unserer Wälder


ZukunftsbäumeDiese Bäume bleiben bis zum Ende ihrer Produktionszeit im Wald stehen. Diese Bäume werden durch mehr Platz im Kronenraum gefördert und besonders geschont.

AushiebBäume mit oranger Markierung (diagonal oder Kreis)

Diese Bäume werden gefällt, um einem Zukunftsbaum mehr Licht um Kronenraum zu schaffen, mehr Lichteinfall für die Entfaltung der Naturverjüngung zu gewährleisten oder um die bestehende Naturverjüngung freizustellen und somit Platz für die neue Baumgeneration zu schaffen. Ebenso können andere waldbauliche Überlegungen oder Sicherheitsrisiken eine Baumfällung nötig machen.

BiotopbäumeSie haben einen hohen ökologischen Wert und werden solange sie kein Sicherheitsrisiko darstellen bis zu ihrem Zerfall erhalten.

RückegassenForstmaschinen dürfen diese Rückegassen nicht verlassen. Sie werden auch mit einem hochpräzisen GPS-Gerät kartiert damit sich die Maschinenfahrenden nach einem Sturm auf unseren Waldflächen bewegen können.

Weisse StricheWeisse Striche markieren die Parzellengrenze.

-Ziel ist es den Waldrand ökologisch aufzuwerten und die Stufigkeit zu fördern.

-Mit viel Licht entsteht eine wertvolle Strauchschicht welche als Nahrungsgrundlage und Rückzugsmöglichkeit für Wildtiere dient

-Lichtbaumarten wie die z.B. die Eiche werden gefördert und nicht entnommen

 Nachhaltige Waldbewirtschaftung: Unser Ansatz

Verjüngung durch natürliche Prozesse:
Wir setzen grundsätzlich auf die natürliche Verjüngung mit Baumarten, die an den Klimawandel angepasst sind. Wenn die Naturverjüngung nicht ausreichend ist oder die Verjüngung aus dem klimawandel nicht angepassten Baumarten besteht, greifen wir zur Pflanzung, insbesondere nach Katastrophen wie Borkenkäferbefall oder Stürmen.

Gründe für verzögerte Verjüngung:
In manchen Fällen erfolgt die Verjüngung nicht sofort. Dies kann verschiedene Gründe haben:

– Natürliche Schutzmechanismen: Oft entwickelt sich die Naturverjüngung unter Brombeeren. Geduld ist hier gefragt, da die Brombeere die jungen Pflanzen vor Austrocknung und Wildverbiss schützt.
– Ernte von Bestandsbäumen: Es kann vorkommen, dass noch erntefähige Bäume in der Fläche stehen. Eine Pflanzung macht in diesen Fällen keinen Sinn, da die jungen Pflanzen bei der Ernte beschädigt würden.

Ökologische Bedeutung ungenutzter Flächen:
Ungenutzte Flächen bieten wertvolle Strukturelemente und dienen als Lebensraum sowie Nahrungsgrundlage für verschiedene Tier- und Pflanzenarten.

Falschinformationen zu finanziellen Gründen:
Das Gerücht, dass wir aufgrund finanzieller Engpässe nicht pflanzen, ist falsch. Unsere Entscheidungen basieren auf ökologischen und nachhaltigen Überlegungen.

 Klimafitte Wälder: Nachhaltigkeit und Anpassung

Unsere Wälder müssen sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen. Momentan ist die Fichte die Baumart mit dem höchsten Anteil, doch dieser muss reduziert werden, um unsere Wälder widerstandsfähiger und nachhaltiger zu gestalten.

Probleme mit der Fichte :
– Sturmanfälligkeit: Fichten ab einer Höhe von 27 Metern sind bei Stürmen besonders sturzgefährdet.
– Wasserverbrauch:Grössere und ältere Bäume benötigen wesentlich mehr Wasser, welches sie in die Höhe pumpen müssen. Dies wird vor allem in trockenen Sommern, die immer häufiger auftreten, zu einem Problem. Dieses Phänomen ist bei vielen Weisstannen im Nieselberg zu beobachten.
– Erhöhtes Risiko: Ab einem Alter von 80 Jahren steigt das Risiko von Sturmschäden und Borkenkäferbefall signifikant an, während der ökonomische und ökologische Wert der Bäume nicht weiter zunimmt.

Massnahmen zur Anpassung:
– Zieldurchmesser: Nadelhölzer werden bei einem Zieldurchmesser von 55 cm gefällt, sofern die Naturverjüngung sichergestellt ist. Diese Verjüngung sollte möglichst aus klimafitten Baumarten bestehen.
– Ernte bei Naturverjüngung: Ist eine Naturverjüngung vorhanden und die Bäume sind erntereif, müssen diese gefällt werden, bevor die Naturverjüngung zu hoch ist und Fällschäden entstehen.

Unser Ziel ist es, einen nachhaltig wachsenden, einheimischen Rohstoff zu produzieren. Dabei arbeiten wir im Rahmen des strengsten Waldgesetzes der Welt, um sicherzustellen, dass unsere Wälder auch in Zukunft gesund und produktiv bleiben.

Bedeutung von Totholz für die Waldböden

Stickstoffeintrag und Bodenversauerung:
Der Stickstoffeintrag aus der Luft wirkt nicht als Dünger, sondern führt zur Bodenversauerung und zur Auswaschung wichtiger Nährstoffe.

Rolle des Totholzes:
Totholz, Astmaterial und die darin enthaltenen Mikroorganismen dienen als wichtiger Puffer gegen die Bodenversauerung. Das Entfernen von Totholz macht weder ökonomisch noch ökologisch Sinn.

Lebensraum für Pilze und Insekten:
Totholz bietet Pilzen und Insekten auf dem Waldboden den notwendigen Lebensraum und trägt wesentlich zum Artenschutz bei. Im Gegensatz zu nährstoffarmem Stammholz, das aus dem Wald entfernt wird, enthalten Äste, Laub und Nadeln rund 80 Prozent der Nährstoffe, die zuvor dem Boden entzogen wurden. Durch das Liegenlassen dieser Materialien bleibt ein Großteil der Nährstoffe im Wald erhalten, was zur Gesundheit und Nachhaltigkeit des Ökosystems beiträgt.

Nachhaltige Holzernte und Bodenschutz

Bodenschonende Verfahren:
Die Last wird gleichmäßig auf die große Fläche der Räder verteilt, um Bodenschäden zu minimieren. Zudem werden nur ausgewiesene Rückegassen genutzt, deren Abstand etwa 30 Meter beträgt. Diese Gassen werden markiert und mithilfe von hochpräzisem GPS aufgezeichnet.

Anpassung an Bodenverhältnisse:
Arbeiten werden bei nassen Bodenverhältnissen eingestellt, um eine Verdichtung und Schädigung des Bodens zu vermeiden.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit:
Unser Ziel ist es, Rohstoffe möglichst kostengünstig zu produzieren, damit die Endprodukte wettbewerbsfähig angeboten werden können. Dies ermöglicht es den Kunden im Baumarkt, sich bewusst für ein Brett aus Wäldern mit dem strengsten Waldgesetz der Welt zu entscheiden, anstatt für ein Produkt aus Gebieten, in denen Korruption und nicht nachhaltige Waldwirtschaft an der Tagesordnung sind. So tragen wir dazu bei, nachhaltige Praktiken zu fördern und gleichzeitig hochwertige Produkte anzubieten.

 Nachhaltige Waldwirtschaft und Biodiversität

Naturschutz und besondere Waldgebiete:
42,8 Hektar – das sind 10% unserer Wälder – bestehen aus Naturwald, Sonderwald (mehr Informationen unter [Waldreservat Wil](http://www.waldreservatwil.ch)) und Altholzinseln. Darüber hinaus haben wir viele ökologisch aufgewertete Waldränder angelegt.

Vernetzte Lebensräume:
Es ist wichtig, die Gebiete nicht isoliert zu betrachten, sondern sie als Teil eines größeren Netzwerkes zu sehen. Wir schaffen Trittsteine, um die Vernetzung der Lebensräume zu fördern.

Erhalt von Biotopbäumen:
In all unseren Waldungen sind Biotopbäume an einem roten „B“ erkennbar. Diese Bäume werden bewusst stehen gelassen, bis sie zerfallen oder ein Risiko für Waldbesucher darstellen.

Förderung der Biodiversität:
Da wir nicht genau wissen, auf welche Arten wir angewiesen sind, fördern wir schon heute die Vielfalt der Lebensräume. Dies ist Teil unserer integralen Waldwirtschaft – wir setzen keine Käseglocke über die Schweizer Wälder, sondern verbinden verschiedene Waldfunktionen miteinander.

Nachhaltiges Bauen für die Zukunft:
In Zukunft werden mindestens 10 Millionen Menschen in der Schweiz leben. Sollen sie in Häusern aus Stahl aus China oder energieintensivem Beton wohnen, oder in Gebäuden aus einem nachhaltig produzierten Rohstoff wie Holz? Wir setzen auf Holz, um nachhaltiges und umweltfreundliches Bauen zu fördern.

– CO₂-Speicherung in Bäumen: Bäume können CO₂ nur speichern, solange sie leben. Nach ihrem Absterben und Verrotten setzen sie CO₂ wieder frei und werden zur CO₂-Quelle.
– Nutzung von Bäumen als Rohstoff: Bäume sollten idealerweise als Bauholz genutzt werden, um das gespeicherte CO₂ über mehrere Jahrzehnte zu binden.
– Vorteile junger Wälder: Junge Wälder sind weniger anfällig für Stürme. Nach einem Sturm kann ein Wald bis zur Wiederaufforstung kein CO₂ mehr aufnehmen, und liegengelassene Baumreste werden zur CO₂-Quelle.
– Nachhaltige Forstwirtschaft in Wil: Die Ortsgemeinde Wil strebt einen nachhaltigen Waldbestand an, der alle Altersklassen umfasst.
– Effektive CO₂-Bindung durch Durchforstung: Studien zeigen, dass eine konsequent auf Z-Bäume ausgerichtete Durchforstung besonders viel CO₂ bindet.

Ursache Brombeerbewuchs
Brombeeren breiten sich oft in lichten Wäldern oder auf Kahlschlägen schnell aus. Hauptursache dafür ist intensive Lichtzufuhr, wie sie etwa durch Sturmschäden entsteht. Licht ist jedoch entscheidend, um Lichtbaumarten wie die Eiche zu fördern. Ein weiterer Faktor ist der erhöhte Stickstoffeintrag durch menschliche Aktivitäten, der das Wachstum der Brombeeren zusätzlich begünstigt.

Wann schädlich?
Brombeerbewuchs kann problematisch sein, wenn er junge Bäume überwuchert und deren Entwicklung behindert. Dies gilt insbesondere in Aufforstungsgebieten oder bei Naturverjüngung. Allerdings sollte man diesen Einfluss nicht überschätzen, denn Bäume entwickeln sich oft auch unter einem dichten Brombeerteppich. Es ist eine Frage der Geduld und des langfristigen Waldmanagements. Zudem kann der Wuchs von Brombeeren den Zugang zu bestimmten Flächen erschweren, was für die Bewirtschaftung hinderlich sein kann.

Wann nützlich?
Trotz der Herausforderungen haben Brombeeren eine wichtige ökologische Funktion. Sie bieten wertvollen Schutz und Nahrung für viele Tierarten, darunter Vögel, Insekten, Rehe und Kleinsäuger. Als Nahrungspflanze sind Brombeeren also ein wichtiger Bestandteil des Waldökosystems. Zudem stabilisieren sie den Boden und tragen zur Biodiversität bei, besonders an Waldrändern oder in naturbelassenen Bereichen